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Leichter lernen — wie lernt mein Kind am besten? (Teil 1 von 3)

Hast du dich auch schon oft gefragt, wie leich­tes Ler­nen gelingt?

Als mei­ne Toch­ter in die Schu­le kam, begann ich mich damit aus­ein­an­der zu set­zen, wie ich sie am bes­ten bei ihrem Schul­start und beim Ler­nen unter­stüt­zen kann. Ich woll­te von Beginn an schau­en, dass Ler­nen leicht wird und Schul­stress und Ärger um die Haus­auf­ga­ben erst gar nicht bei uns zu Hau­se ein­zie­hen. Was soll ich sagen? Ich tapp­te in die Fal­le und erreich­te genau das Gegen­teil: Wir hat­ten stän­dig Streit und Ärger wegen der Haus­auf­ga­ben. Ler­nen war doof, ich als Mama sowie­so, und das The­ma Schu­le war irgend­wie nega­tiv belegt.

Im Nach­hin­ein bin ich sehr froh, dass es bei uns genau so gelau­fen ist. Denn aus die­ser Erfah­rung her­aus war ich moti­viert zu ler­nen, wie wir es zu Hau­se bes­ser machen kön­nen und wie mei­ne Toch­ter leich­ter ler­nen kann. Mei­ne Lern­Coach-Aus­bil­dung star­te­te ich kur­ze Zeit spä­ter.  Eini­ge wert­vol­le Tricks für leich­tes Ler­nen möch­te ich in mei­nen Blog-Bei­trä­gen ger­ne mit dir tei­len. Denn, du weißt, ich bin fest davon über­zeugt, dass jedes Kind (und auch jede Mut­ter) eine glück­li­che Schul­zeit verdient!

Hat dein Schul­kind Her­aus­for­de­run­gen beim Ler­nen? Ihr wollt erfah­ren, wie ihr sie stress­frei meis­tern könnt und wie leich­tes Ler­nen gelingt? Dann schaut euch ein­mal mein Leich­ter Ler­nen-Mind­map an: 

Auf jede Fra­ge gebe ich euch wert­vol­le Ant­wor­ten und neue Impul­se, die ihr direkt aus­pro­bie­ren könnt. Sie sind sofort und leicht umsetz­bar. Dein Kind und du wer­det sehen, dass es mit dem Ler­nen direkt viel bes­ser klappt.

Die­se Blog-Aus­ga­be geht auf die ers­ten drei Fra­gen des Leich­ter Ler­nen-Mind­map ein.  In mei­nen nächs­ten Blog-Bei­trä­gen gebe ich dir Ant­wor­ten auf die Fra­gen 4 bis 9. Dran­blei­ben lohnt sich also. Nun geht es los mit Fra­gen 1 bis 3.

1. Was braucht unser Gehirn zum Lernen?

Leich­ter ler­nen durch Brainfood

Wis­sen­schaft­ler haben schon lan­ge erkannt, was der Kraft­stoff für unser Gehirn ist: Es sind die Koh­len­hy­dra­te! Die­ses Bra­in­food ist der Ener­gie­lie­fe­rant Nr. 1 für unser Hirn. Wir neh­men sie zu uns, indem wir Voll­korn­pro­duk­te, Boh­nen und aus­rei­chend Gemü­se und Obst essen.

Wei­ter geht es mit Eiwei­ßen. Die­se Ami­no­säu­ren die­nen der neu­ro­na­len Über­tra­gung von neu­en Infor­ma­tio­nen und guter Lau­ne! Bie­te dei­nem Kind täg­lich Käse, Hül­sen­früch­te, Soja oder Eier an, so dass es mit genü­gend Eiweiß ver­sorgt ist und neu­en Lern­stoff opti­mal auf­neh­men kann. 

Als drit­tes benö­tigt das Gehirn gute Fett­säu­ren, die beschüt­zend die neu­ro­na­len Ver­bin­dun­gen im Hirn umman­teln und stär­ken. Du fin­dest sie in guten Ölen, Fisch, Lein­sa­men und Nüs­sen. Gib dei­nem Kind als Snack eine Hand voll unge­sal­ze­ne Nüs­se mit in die Schu­le oder als Bra­in­food zu den Haus­auf­ga­ben. So ist die Denk­zen­tra­le dei­nes Kin­des opti­mal ver­sorgt und das Ler­nen wird ihm gleich­zei­tig versüßt. 

Bekommt den Kind genug Brainfood?

Leich­ter ler­nen durch Sauerstoff

Unser Gehirn wiegt nur 2% des Kör­per­ge­wichts, braucht aber 10-mal so viel Sau­er­stoff. Aus die­sem Grund ist es wich­tig, dass dein Kind immer wie­der aus­rei­chend fri­sche Luft bekommt. Regel­mä­ßi­ges Lüf­ten und oder ein kur­zer Spa­zier­gang als Lern­pau­se regt den Blut­kreis­lauf an und ver­sorgt das Gehirn mit Sau­er­stoff. Das för­dert die Kon­zen­tra­ti­on und dei­nem Kind fällt das Ler­nen direkt viel leichter.

Wie oft in der Woche geht ihr gemein­sam spazieren?

Leich­ter ler­nen durch Bewegung

Bewe­gung för­dert die Auf­nah­me, die Ver­ar­bei­tung und die Spei­che­rung von Infor­ma­tio­nen. Wenn dein Kind vor, wäh­rend und/oder nach dem Ler­nen Bewe­gungs­ein­hei­ten ein­baut, ist für eine opti­ma­le Ver­ar­bei­tung des Lern­stoffs gesorgt. Hier eig­nen sich Übun­gen aus der Kine­sio­lo­gie, die die Ver­bin­dung bei­der Gehirn­hälf­ten för­dern und damit das Ler­nen erleichtern.

Kennst du die­se ein­fa­che Übung schon? Lin­ke Hand zum rech­ten Knie füh­ren, dann rech­te Hand zum lin­ken Knie. Zehn Mal wiederholen.

Leich­ter ler­nen durch gute Laune

Hat dein Kind gute Lau­ne, wer­den in sei­nem Gehirn beson­ders wich­ti­ge und wert­vol­le Stof­fe pro­du­ziert.  Das Sero­to­nin und Dopa­min.  Die­se Boten­stof­fe hel­fen dabei, Infor­ma­tio­nen im Gehirn wei­ter­zu­lei­ten.  Bei gutem Gelin­gen, Freu­de oder Spaß wer­den die­se Stof­fe pro­du­ziert.  Neu­es Wis­sen wird schnel­ler und län­ger im Gehirn gespei­chert und Lern­erfol­ge stel­len sich ganz auto­ma­tisch ein.

Was tut ihr zu Hau­se für gute Lau­ne? Macht mehr davon!

Leich­ter Ler­nen durch Trinken

Durch unser Gehirn flie­ßen täg­lich ca. 1.200 – 1.400 Liter Flüs­sig­keit!  Sie ist für die Blut­zir­ku­la­ti­on und den Stoff­wech­sel im Gehirn wich­tig.  Schau, dass dein Kind 1–2 Liter über den Tag ver­teilt trinkt.  Ins­be­son­de­re vor und beim Ler­nen sorgt die Flüs­sig­keits­zu­fuhr für Kon­zen­tra­ti­on und eine schnell Lern­stoff-Ver­ar­bei­tung im Gehirn dei­nes Kin­des.  Ein leicht umge­setz­ter Bau­stein, um leich­ter zu lernen!

Hand auf’s Herz:  Trinkt dein Kind genug?

Leich­ter ler­nen durch Ent­span­nung und Pausen

Wuss­test du, dass unser Gehirn in einem ent­spann­ten Zustand am bes­ten lernt?  Auch Augen und Mus­keln kön­nen sich dabei ent­span­nen.  Lei­se „Alpha­wel­len-Musik“ bei den Haus­auf­ga­ben bringt dein Kind in einen ent­spann­ten Zustand, in dem man sich opti­mal fokus­sie­ren kann.

Und gön­ne dei­nem Kind Pau­sen.  Hier gilt die Faust­re­gel:  Kon­zen­tra­ti­on in Minu­ten = Lebens­al­ter x2.  Wäh­rend der Pau­sen tut fri­sche Luft und Bewe­gung gut.  Weni­ger geeig­net sind Beschäf­ti­gun­gen, die das Hirn wei­ter for­dern, wie Fern­seh­gu­cken, Com­pu­ter­spie­le oder auf das Han­dy schauen.

Macht dein Kind genug Pau­sen wäh­rend des Lernens?

2. Wie kann sich mein Kind motivieren?

Moti­va­ti­on ist der Schlüs­sel für leich­tes Ler­nen.  Sie ist der Motor für unser Han­deln, in die­sem Fall für leich­tes Lernen.

Die gute Nach­richt: Moti­va­ti­on kann man ler­nen. Mit ein biss­chen Trai­ning kann dein Kind sie zu sei­ner Gewohn­heit machen.

Macht euch zunächst auf die Suche nach per­sön­li­chen Haupt­mo­ti­va­to­ren dei­nes Kin­des.  Was könn­te der inne­re Antrei­ber für dein Kind sein, die Haus­auf­ga­ben zu erle­di­gen oder für die anste­hen­de Klas­sen­ar­beit zu ler­nen?  Moti­va­ti­ons­för­de­rer kön­nen zum Bei­spiel sein:

  • Leich­ter Ler­nen mit Spaß
    Wer sagt, dass dein Kind unbe­dingt wäh­rend der Haus­auf­ga­ben am Tisch sit­zen muss?  Lass es zum Bei­spiel beim 1x1-Üben Tram­po­lin sprin­gen.  Oder lass es mit Klemm­brett, Hef­ten und Büchern an sei­nem Lieb­lings­platz im Haus ler­nen.  Mit Nüs­sen und Alpha­wel­len-Musik.  Lern­erfol­ge wer­den sich ein­stel­len.  Sie machen Spaß und moti­vie­ren zum Wei­ter­ma­chen.  Wobei hat­te dein Schul­kind in der Ver­gan­gen­heit Spaß?
  • Leich­ter Ler­nen mit Sinn
    Manch­mal fehlt uns der Sinn für den Lern­stoff. Latein und Alge­bra kön­nen zum Bei­spiel sehr weit von unse­rem All­tag ent­fernt sein und es fällt uns schwer, hier einen Sinn zu erken­nen.  An die­ser Stel­le ver­ra­te ich dir einen Trick für dein Schul­kind:  Lass es sich immer wie­der fra­gen:  Was wäre, wenn ich das nicht ler­nen wür­de?  Was wür­de mir dann feh­len?  In wel­chem Bereich mei­nes All­tags kann ich Tei­le des Lern­stoffs wie­der­fin­den?  Ein Aha-Effekt:  Har­ry Pot­ters Zau­ber­sprü­che sind übri­gens für Latei­ner ver­ständ­lich und nach­voll­zieh­bar.  Oder auch Mar­ken­na­men kön­nen für Latei­ner eher einen Sinn erge­ben.  Moti­vie­re dein Kind, mit offe­nen Augen durch die Welt zu gehen und es wird vie­le Situa­tio­nen fin­den, in denen der zunächst sinn­los erschie­ne­ne Lern­stoff wich­tig und not­wen­dig ist.  Wo ist der nächs­te Aha-Effekt für dein Kind?
  • Leich­ter Ler­nen mit einem Ziel vor Augen
    Ein Ziel moti­viert unge­mein.  Was könn­te das sein?  Ist es viel­leicht ein Tref­fen mit Freun­den nach den Haus­auf­ga­ben?  Oder die Freu­de über eine gute Note?  Ein lang­fris­ti­ges Ziel, näm­lich die Prü­fung zu bestehen oder Pro­fi auf einem Gebiet zu wer­den?  Jeder Schü­ler, jede Schü­le­rin hat indi­vi­du­el­le Zie­le.  Fin­det sie her­aus und ihr wer­det sehen, dass Ler­nen direkt leich­ter wird.  Wel­che Zie­le hat dein Kind?
  • Leich­ter Ler­nen mit Plan
    Am Anfang sieht dein Schul­kind einen gro­ßen Lern­berg vor sich. Meist ist die Ver­zweif­lung groß und die Moti­va­ti­on lässt auf sich war­ten.  Die Arbeit wird bis zum letz­ten Moment auf­ge­scho­ben und Ler­nen bedeu­tet ein­fach nur noch Stress.  Kommt dir das bekannt vor?  Hier hilft ein Plan!  Bevor dein Kind frus­triert los­legt, unter­teilt den Lern­berg in klei­ne Etap­pen, fin­det also Zwi­schen­zie­le.  Wich­tig ist, dass sie rea­lis­tisch sind, damit dein Kind sich nicht über­for­dert.  Schaut immer nur auf das nächst­ge­le­ge­ne Ziel und arbei­tet euch fort.  Gip­fel ist dann schnel­ler erreicht als gedacht.  Klingt das nach einem Plan für dein Schulkind?
  • Leich­ter Ler­nen mit Erfolg
    Schü­ler und Schü­le­rin­nen, die unter Moti­va­ti­ons­pro­ble­men lei­den, haben eine Gemein­sam­keit: Sie fokus­sie­ren sich auf das Schwie­ri­ge.  Auf das, was nicht funk­tio­niert hat, was anstren­gend und frus­trie­rend war.  Bes­ser wäre es, bewusst wahr­zu­neh­men, was sie schon geschafft haben.  Was sie gut gemacht haben, wel­che Erfol­ge sie schon hat­ten.  Ich emp­feh­le mei­nen Kli­en­ten im Coa­ching, täg­lich ein Erfol­ge­buch zu füh­ren.  Das lenkt die selek­ti­ve Wahr­neh­mung auf Lern­erfol­ge, was sich nicht nur posi­tiv auf die Moti­va­ti­on dei­nes Kin­des aus­wirkt, son­dern auch auf sein Selbst­ver­trau­en.  Hast du schon ein schö­nes Notiz­buch für dein Kind?

Was habt ihr davon schon ausprobiert?

3. Wie kann sich mein Kind besser organisieren?

Lern­or­ga­ni­sa­ti­on ist ein wei­te­rer Schlüs­sel zum leich­ten Ler­nen, denn gut orga­ni­sier­tes Ler­nen ist effek­ti­ves Ler­nen.  Hier schau­en wir uns zunächst an, zu wel­chem Lern­typ dein Kind gehört.  Plant es gern?  Impro­vi­siert es eher?  Geht dein Kind eher schnell oder gründ­lich vor?  Für älte­re Schü­ler lohnt sich eine genaue Ana­ly­se des Lern­typs.  Je nach indi­vi­du­el­lem Ergeb­nis eig­nen sich unter­schied­li­che Vor­ge­hens­wei­sen.  Sie alle haben jedoch vier wich­ti­ge Schrit­te gemeinsam:

  1. Ver­schaf­fe dir einen Über­blick über den Lernstoff/die Hausaufgaben
  2. Erstel­le dir einen genau­en Lern- und Zeit­plan: Was? Wann? Wo? In wel­cher Reihenfolge?
  3. Fin­de dei­ne Zeitkiller!
  4. Feie­re dei­ne (Teil-)Erfolge!

Mit wel­chem Hilfs­mit­tel behält dein Kind einen Überblick?

Möch­test du mehr über Leich­tes Ler­nen erfah­ren?  Dann bleib dran und lies den zwei­ten Blog zum The­ma Leich­ter ler­nen, der bald erscheint.  Fol­ge mir auf mei­nen Social-Media-Kanä­len und ver­pas­se kei­nen Beitrag!